Mein neues Jahresmotto für 2021 lautet – Tatataa, ein Tusch: MUT!
Mir ist eine NDW- Songzeile dazu eingefallen, die 1984 veröffentlicht wurde. Da war ich noch richtig klein und Nena sang: „Liebe wird aus Mut gemacht. Denk nicht lange nach. Wir fahr´n auf Feuerrädern Richtung Zukunft durch die Nacht.“
Und 2020 hat ganz schön Nacht gemacht. Viel Selbstverständliches wurde gewaltig brüchig, Alltag niedergerissen, Gewohnheiten vernichtet. Nein, das ist nicht nur schlecht. Gar keine Frage. Teilweise überwältigend, teilweise unbeschreiblich schön in eine amorphe Unbestimmtheit hinein zu rutschen und sich neu zu finden. In der dort entstandenen neuen Sensibilität, steige ich jetzt auf mein Feuerrad und gestalte mir meine Zukunft. Und dazu brauche ich, ganz persönlich ich, an dieser Stelle in meinem Leben und in meiner Karriere, vor allem MUT.
Intelligenz produziert wasserfeste Pläne. Mut bringt ins Tun.
Kognitive Power ist eine großartige Ressource. Seine Intelligenz zu nutzen, schafft zwar keine totale Problemfreiheit, aber hundert pro die besseren Probleme. Für die Möglichkeit, gut denken zu können, können wir unendlich dankbar sein. Dennoch ist die Anzahl der Aufgaben, die durch Denken zu lösen sind, begrenzt. Erfolg in dem zu haben, was man tut, beispielsweise. Ich denke!, dass Mut ein stärkerer Indikator für Erfolg ist als Intelligenz.
Und nein, damit will ich nicht sagen, dass mutige Menschen nicht intelligent sind oder intelligente Menschen nicht mutig. Ich denke (ihr seht, ich werde das nicht lassen), dass es gerade intelligenten Leuten sehr leicht fällt, etwaige Risiken zu bedenken. Der ganze shit, der schief gehen kann, springt einen innerlich an. Während mutige Menschen hingegen vor allem daran denken, was alles gut gehen kann. Dieses erhöhte Grundrauschen an Optimismus hilft leichter ins Tun zu kommen. Und das wissen wir, Erfolg hat 3 Buchstaben: T-U-N.
Wer proaktiv handelt, führt und bekommt wahrscheinlich was er will.
Als Coach, die Kunden zu besseren Verhandlungsergebnissen verhilft, liebe ich folgendes Ergebnis einer Untersuchung von tausenden von Teilnehmenden, die der festen Meinung waren, dass ihre Leistung eine Gehaltssteigerung absolut rechtfertigt. Zwei Drittel von ihnen sind diesbezüglich nie aktiv geworden. Sie haben nie verhandelt oder auch nur gefragt. Während 70 Prozent der Teilnehmer, die verhandelt haben, ihre Gehaltserhöhung erhalten haben! BÄM. Was löst das in dir aus?!
Mir sagt das: Egal in welcher Rolle ich mich zur Zeit befinde, bin ich Führungskraft in meinem eigenen Leben und verantwortlich für die Verwirklichung meiner Wichtigkeiten. Ich bin die CEO meines Lebens. Das ist mein Motto als Coach. Darin liegt eine nützliche Wahrheit: Es lohnt sich nicht nur das zu nehmen, was man kriegen kann, sondern dem nachzueifern was man haben will.
Und klar, wenn du immer das bekommst, was du eh wolltest ohne gestalten zu müssen, bist du entweder als Kind in einen Kessel voller vierblättriger Kleeblätter gefallen oder hast deine Seele dem Satan verkauft und brauchst echt nicht weiter lesen.
Don´t be upset by the results you didn´t get with the work you didn´t do
Für alle, denen es vielleicht manchmal ähnlich geht wie mir. Für alle, die ebenfalls dazu neigen, die toughen Entscheidungen durch Grübeln zu ersetzen: Nicht nur Liebe wird aus Mut gemacht, ein erfolgreiches Business auch und ein gelingendes Leben sowieso. Nämlich aus dem Mut, meinem Herzen und meiner Intuition zu folgen. Denn tief in uns drin wissen wir, wer wir gerne sein möchten.
Natürlich ist Mut nicht die einzige Zutat, aber eben die, welche motivationspsychologisch gesehen, für den Schritt über den Rubikon entscheidend ist. Vom Plan zum entscheidenden Schritt! Von der Theorie ins Tun. Vom Innen ins Außen. An dieser entscheidenden Stelle der Handlungskette wird unser Verhalten nicht mehr von Kognitionen (Intelligenz) befeuert. Hier braucht es mehr als die rationale Logik unseres Verstandes: Entschlossenheit, Kühnheit, Verwegenheit, Wagemut, Mumm, Schneid, die vielzitierte Traute.
Der beste Anfang ist am Rand deiner Komfortzone
Mut ist kein festes Persönlichkeitsmerkmal, sondern trainierbar. Wie? Der beste Anfang ist am Rand deiner Komfortzone. Wenn springen nicht dein Ding ist, reicht ein beherzter Schritt über deinen Rubikon. Was auch immer das für dich heißt: ein lang aufgeschobenes Gespräch führen, dich abgrenzen, dich selbst behaupten, proaktiv handeln anstatt zu reagieren, Tacheles reden und auf Fassade verzichten, fordender auftreten, anspruchsvoller sein oder die soziale Bühne bewusst zu nutzen.
Woran werde ich merken, dass ich mein Motto für das neue Jahr tatsächlich realisiert habe? Für die quantifizierbaren Aspekte meiner Mut-Resultate: an Kennzahlen. Für die nicht skalierbaren Aspekte meiner Mut-Resultate: an einem Zuwachs an Selbstbesitz, an einem sich vertiefenden Lebensgefühl das mehr Flow und weniger Hustle beinhaltet und an meinen Beziehungen: meiner Beziehung zu mir selbst und relevanten Anderen. Dazu gehören auch meine Kunden.
Alles wird gut!
Zu Beginn eines neuen Jahres wünschen wir uns alles Gute. Das ist ein schöner Brauch und die darin liegende liebevolle Geste ein wohltuendes Ritual. Dennoch spreche ich hier jetzt etwas aus, was vor allem gerade für mich gilt und dir vielleicht ebenfalls nützlich ist:
Ich hoffe, du weißt, dass 2021 nicht auf magische Weise gut wird?!!
Außer du trägst die Verantwortung für das, was du willst, was du tust und auch für das, was du lässt.
In diesem Sinne wünsche ich dir für 2021 und überhaupt von ganzem Herzen: Dein Bestes! Und falls es dir manchmal geht, wie mir: So viel Mut, wie nötig, um deine Version eines guten Jahres zu gestalten! Und schließlich brenne ich darauf zu erfahren, welches dein persönliches Wort für 2021 ist?!
„(…) Im Sturz durch Raum und Zeit
Richtung Unendlichkeit
Fliegen Motten in das Licht
Genau wie du und ich
Irgendwie fängt irgendwann
Irgendwo die Zukunft an
Ich warte nicht mehr lang
Liebe wird aus Mut gemacht
Denk nicht lange nach
Wir fahr’n auf Feuerrädern
Richtung Zukunft durch die Nacht. (…)“
Nena, 1984